Viele, die mich schon länger aus dem Turniersport kennen, fragen sich vielleicht: Was ist denn mit Diana los? Was ist passiert, dass sie nun plötzlich anders denkt?
Ich kann es euch verraten.. Als Pferdebesitzer oder langjähriger Trainer eines Pferdes wird man irgendwann betriebsblind, wenn man das Pferd täglich sieht.
Ich hab mir Cookie also mal ganz objektiv angeschaut und festgestellt 😱 mein Pferd leidet an Tragerschöpfung!
Was sind die Anzeichen?
- abfallende Rückenlinie
- überbaute Hinterhand
- mächtige Vorhand (wegen höherer Belastung)
- hängender Bauch oder Heubauch
- Muskelpolster in der Lendengegend, die versuchen die nach unten ziehende Wirbelsäule zu halten
- Rückständige Vorhand
- unverhältnismäßig kräftige Muskulatur am Genick, was von tiefer Kopf-/Halshaltung in Trab oder Galopp kommt (Pferdekopf wiegt ca 30 kg)
Und warum hat mich das so schockiert? Zum einen bedeutet das, dass mein Pferd zu viel Last auf der Vorhand hat, was Arthrosen, Hufrollenentzündung, etc. begünstigt. Der Rückenmuskel muss die Wirbelsäule schützen und verspannt dadurch -> zum Reiten brauchen wir aber einen lockeren Muskel und die Kraft aus der Brust- und Bauchmuskulatur. Irgendwann wird der Rücken so weit absinken, dass sich die Dornfortsätz der Brustwirbel berühren und das Pferd bekommt Kissing Spines.
All das möchte ich natürlich nicht und darum gab es für mich nur einen Weg: umdenken!
Anatomisch gesehen verläuft die Wirbelsäule eines Pferdes ja eher nach vorne unten und mit der s-förmigen Halswirbelsäule gehts dann wieder nach oben. Reiten wir das Pferd zu tief, zieht die ganze Konstruktion nach unten, und der Brustkorb sackt ab.
Vorwärts-abwärts am losen Zügel, wie man das ja bei den Westernreitern meistens sieht, kann nur funktionieren, wenn das Pferd zuerst gelernt hat, seinen Rumpf anzuheben. Ein 3 oder 4jähriges Pferd hat nicht die Kraft für ein korrektes V/A im flotten Trab oder minutenlangen Galopp. Diese Vorbereitung dauert Jahre! Und bis es soweit ist, sollte ein Jungpferd immer in natürlicher Haltung laufen dürfen. Niemals hinter der Senkrechten!
Ich habe Cookie also angefangen anders zu trainieren, lies die klassische Reitkunst mit einfließen. Diese Kombination hat ihr einen positiven Spannungsbogen verliehen, wie man auf dem Foto schön sehen kann. way to go.. wir bleiben dran!
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